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Kühlsysteme im Überblick – Alternativen zur Klimaanlage

Die Hitzeperioden im Sommer werden extremer und länger. Die Nächte sind zu schwül und rauben uns den Schlaf. Da muss eine Kühlung her! Aber muss es eine Klimaanlage sein? Warum nicht über Decke oder Wand kühlen? Wir zeigen Ihnen die besten Alternativen zur Klimaanlage.

Flächenkühlung vs. Klimaanlage – die Unterschiede

Eine Flächenkühlung bläst im Gegensatz zu einer Klimaanlage keine kalte Luft in den Raum. Sie kühlt mittels Strahlungsaustausch über Wand oder Decke und der Raum bleibt frei von Zugluft und die Gefahr von Staubaufwirbelung und Bakterien ist minimal. Speziell für Allergiker bedeutet das eine bessere Lebensqualität. Eine Flächenkühlung ist geräuschlos und kann deshalb auch nachts laufen. 

Die gesunde und raumklimafreundliche Alternative ist energiesparender als Klimaanlagen. Wer über die Decke oder Wand kühlt, fühlt sich durch den Strahlungsaustausch bereits bei ca. 26 °C im Raum wohl. Erfahren Sie mehr zum Thema Behaglichkeit und Wärme in Innenräumen.

Im Vergleich dazu: Kühlt man über eine Klimaanlage, muss die Raumtemperatur auf etwa 23 °C runtergekühlt werden, um dasselbe Wohlbefinden zu erreichen. Jeder zusätzliche Grad Raumtemperatur spart zehn Prozent Energiekosten. So ist es möglich, mit einer wassergeführten Flächenkühlung bis zu 30 Prozent Energie zu sparen.

Eine Decken- oder Wandkühlung bedeutet gleichzeitig mehr Freiheit für die Innenraumgestaltung: Die Flächenkühlung ist unsichtbar in Decke und Wand verbaut und lässt entsprechend Freiraum für die Innenarchitektur. 

Flächenkühlung über Decke oder Wand

Wer seine Räume über eine Flächenkühlung temperieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:

Deckenkühlung

Der Alleskönner! Über die Decke kann der Raum im Sommer gekühlt werden. Dank Strahlungsaustausch geschieht dies frei von Zugluft und Geräuschen. Wird die Deckenkühlung mit einer schallabsorbierenden Oberfläche montiert, reduziert sie zusätzlich den Schall – ideal für Büroräume und öffentliche Gebäude. Und das beste: Im Winter können die Räume mit ein und demselben System beheizt werden. 

Wandkühlung

Mit einer Wandkühlung bleibt die Hitze im Sommer draußen! Durch  Strahlungsaustausch wird dem Körper überschüssige Wärme entzogen. Der Mensch fühlt sich wohl. Zusätzlich spart eine Wandkühlung im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen bis zu 30 % Energiekosten. Das Extra: Die Wand bleibt frei und lässt Gestaltungsspielraum.

Ankühlung über den Fußboden

Wer über den Fußboden kühlen möchte, stößt bei hohen Wärmebelastungen an Grenzen. Da wir mit dieser Fläche direkt in Berührung sind, reagieren wir auf die Temperatur dieser Oberflächen besonders sensibel. Ist der Boden zu kühl, empfinden wir dies als unbehaglich.

Wie funktioniert Kühlen über Decke und Wand?

Durch die verbauten Rohre fließt gekühltes Wasser mit einer Temperatur von etwa 16 °C und kühlt die Flächen. Der Mensch gibt die überschüssige Wärme über die Umgebung an die Kühldecke oder Kühlwand ab. Diese nehmen die Wärme auf und leiten sie ab. Im Raum entsteht ein angenehmes Klima, das sich ähnlich anfühlt, wie im Schatten eines großen Baumes. 

Fazit: Im Unterschied zu herkömmlichen Klimaanlagen kühlen Flächenkühlungen den Körper und nicht die Luft. 

Flächenkühlung nachrüsten

Als Trockenbausystem kann die Deckenkühlung oder Wandkühlung jederzeit nachgerüstet werden. Die baubiologisch geprüften Gipsfaserplatten werden auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall geschraubt. Der Fugenkleber an der Kante verbindet die Platten. Die in der Rückseite eingelegten Kühlrohre werden am Kühl- und Heizkreisverteiler angeschlossen. Danach wird verspachtelt und gemalt – fertig ist die Kühl- und Heizdecke. 

Die Flächenkühlung im Trockenbau ist besonders geeignet für denkmalgeschützte Gebäude sowie Räume, in denen der Fußboden erhalten bleiben soll.

Im Sommer kühlen – im Winter heizen

Wer im Sommer über Wand oder Decke kühlt, kann im Winter mit demselben System Räume heizen. Voraussetzung für eine Flächenkühlung und Flächenheizung ist der richtige Energieerzeuger: Mit einer Wärmepumpe oder einem Kaltwassersatz kann mit einem Klick zwischen Kühlen oder Heizen umgeschaltet werden. 

Vor- und Nachteile einer Flächenheizung und -kühlung

  • Keine störenden Klimaanlagen an den Wänden.
  • Frei von Zugluft – wirbelt keinen Staub auf.
  • Geräuschlos – kann auch nachts laufen.
  • Angenehmes Raumklima durch Strahlungsaustausch.
  • Temperatur kann in jedem Raum einzeln geregelt werden.
  • Spart bis zu 30 % Energiekosten.
  • Wartungsfrei.
  • 10 Jahre Garantie.
  • Vergleicht man die Anschaffungskosten mit einer Klimaanlage, sind die einer Kühldecke oder Kühlwand höher. Im laufenden Betrieb liegen die Energiekosten bei einer wassergeführten Deckenkühlung jedoch bis zu 30 % unter den Stromkosten einer Klimaanlage. Somit amortisiert sich die Flächenheizung und -kühlung innerhalb weniger Jahre. Mit Behaglichkeitsplus!
  • Die Kühlflächen der Wand sollten nicht wahllos mit Möbeln verstellt werden, die Wärme- und Kühlleistung wird dadurch beeinträchtigt. Dennoch gibt es Freiheiten in der Innenraumgestaltung. Bilder auf eine Kühlwand hängen ist kein Thema, jedoch muss man dabei vorsichtig vorgehen und die Alu-Mehrschicht-Verbundrohre vorher mit dem Rohrsuchgerät oder der Thermofolie orten.

Häufig gestellte Fragen

Wie funktioniert eine Flächenkühlung?

Durch die verbauten Rohre fließt gekühltes Wasser mit einer Temperatur von etwa 16 °C und kühlt die Flächen. Der Mensch gibt die überschüssige Wärme über die Umgebung an die Kühldecke und Kühlwand ab, die diese aufnimmt und ableitet.

Kann man eine Deckenkühlung nachrüsten

Als Trockenbausystem kann die Deckenkühlung und Wandkühlung nachgerüstet werden. Die Modulplatten mit dem integrierten Kühlrohr werden direkt an die Unterkonstruktion angeschraubt. Dieses Flächenkühlsystem ist auch für denkmalgeschützte Gebäude und Räume, in denen der Fußboden erhalten bleiben soll, geeignet. 

Welche Vorteile hat eine Decken- und Wandkühlung?

Wer über Decke oder Wand kühlt, genießt viele Vorteile einer Flächenkühlung. Dank Strahlungsaustausch bleibt das Raumklima das ganze Jahr über behaglich. Die Flächenkühlung kühlt frei von Zugluft und wirbelt auch keinen Staub auf. Sie arbeitet geräuschlos und kann daher auch nachts laufen. 

Wie kann ich meine Wohnung und mein Büro im Sommer am besten kühlen?

Gibt es keine Flächenkühlung, Klimaanlage oder Ventilator, haben wir 10 Tipps zum Kühlen der Räume im Sommer für Sie zusammengefasst:

  1. Tipp: mit nassen Handtüchern kühl halten
  2. Tipp: Fenster schließen
  3. Tipp: Räume abdunkeln
  4. Tipp: Elektrogeräte abschalten
  5. Tipp: Grünpflanzen in die Wohnung holen